Spielst Du Indiana Jones und der Große Kreis, wirst Du im Verlauf des Spiels die Laufzeit mehrerer Filme mit dem Archäologen-Abenteurer verbringen. Und nicht nur das: Durch die Ego-Perspektive des Spiels bist Du buchstäblich in Indys Kopf.
Das hat dem Entwicklungsteam von MachineGames eine große Verantwortung auferlegt: Nicht nur, die Welt und das Gefühl der Indiana Jones-Filme originalgetreu darzustellen, sondern auch den Charakter selbst, den wir bereits so gut kennen.
Wie Jens Andersson, Design Director, es ausdrückt: „Natürlich ist niemand ikonischer als Indiana Jones, deshalb war es entscheidend, ihn genau richtig darzustellen.“ Dabei gab es vieles zu beachten – von Indys Tonfall über seine Reaktionen auf Situationen bis hin zu seiner Art, sich zu bewegen oder seine Ausrüstung zu nutzen. Für das Entwicklungsteam bedeutete das, sich an die Quelle zu begeben.
„Lucasfilm Games und Franchise waren hierbei eine großartige Hilfe und lieferten uns viele Einblicke in die Figur“, erklärt Andersson.
„Die Zusammenarbeit mit dem Lucasfilm Games-Team verlief unglaublich reibungslos“, ergänzt Tommy Tordsson Björk, Lead Narrative Designer. „Wir hatten während des gesamten Projekts einen offenen Austausch mit ihnen, bei dem wir ihnen fertige Entwürfe von Skripten für Feedback und ihre Beiträge zu verschiedenen Aspekten zusenden konnten. Dieser offene und transparente Arbeitsprozess war für uns sehr wertvoll.“
Aber diese Recherche war wirklich nur der Anfang.
Indy kennenlernen
Sich nicht nur die Filme, sondern auch Comics und sogar andere Spiele genau zu studieren, wurde entscheidend, um zu definieren, wer Indiana Jones wirklich ist. Das führte das Team dazu, „Regeln“ dafür aufzustellen, was Indy tun würde – und was nicht:
„Zu Beginn des Projekts begann ich, mir die Filme anzusehen und die Figur sowie seine Identität zu analysieren“, erklärt Axel Torvenius, der Creative Director. „Das Ziel war es, herauszuarbeiten und zu identifizieren, was den Kern des Franchise ausmacht. Das gab uns eine Art Rahmen dafür, wer Indiana Jones ist – aber manchmal noch wichtiger: wer er nicht ist.“
„Es wird ziemlich schnell klar, dass er kein Typ ist, der zuerst zur Waffe greift, Türen eintritt und mit einem Maschinengewehr Gegner*innen niedermäht. Er ist auch kein aggressiver oder rachsüchtiger Mensch. Es gibt einige entscheidende Eigenschaften, die Indy als Charakter definieren: Er ist sehr menschlich, ein Akademiker, ein komplexer Charakter mit Schwächen (und Stärken). Er ist leidenschaftlich, empathisch, warmherzig. Er hat auch eine Schwäche für Gefahr und waghalsige Stunts, ist besessen, durstig nach Wissen und äußerst einfallsreich.“
Dieser Rahmen beeinflusste nicht nur, wie Indy in der Geschichte handelt oder spricht – er wurde auf alles im Spiel angewendet. Selbst Momente, in denen Spieler*innen Entscheidungen treffen oder an optionalen Inhalten teilnehmen, die andere vielleicht nie entdecken, wurden dadurch geprägt.
„All diese Dinge hängen mit der Art von Handlungen zusammen, die er ausführt, und mit der Art von Erzählung, die wir erschaffen wollen“, sagt Torvenius. „Selbst wenn Du abschweifst und nicht auf dem richtigen Weg bist, werden sich all Deine Handlungen immer noch so anfühlen, als würden sie in die IP passen.“
„Wir haben wirklich hart daran gearbeitet, dass es leicht ist und Spaß macht, ähnliche Entscheidungen zu treffen wie Indy“, fügt Andersson hinzu. „Wenn Du Dich dafür entscheidet, als liebenswerter und manchmal streitsüchtiger Archäologe zu spielen, hat er sich bereits in die Lage von Indiana Jones versetzt und den Großteil des Kampfes bereits gewonnen.“
Den Charakter definieren
Aber es geht hier nicht nur um das Bild von Indiana Jones als Ganzem – Der Große Kreis spielt in einer sehr spezifischen Zeitspanne zwischen Jäger des verloren Schatzes und Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Das bedeutet, dass MachineGames die Figur noch weiter verfeinern musste. Wer war er in diesem Moment?
„Was die Handlung betrifft, setzt das Spiel nach Jäger des verlorenen Schatzes ein. Indy hat sich von seiner Gefährtin Marion Ravenwood getrennt und ist irgendwie verloren, er versucht herauszufinden, was sein nächster Schritt ist“, erklärt Torvenius. „Er ist dieser charmante, sehr menschliche Professor, aber auch dieser fast besessene Superheld – nur ohne Superkräfte.“
„Besessenheit“ ist ein Begriff, den alle, mit denen ich spreche, in Bezug auf diese Darstellung von Indy anführt – und interessanterweise wurde er aus dem Film entwickelt, der diesem Spiel in der Timeline folgt:
„Besessenheit ist es, was ihn hier definiert. Die Besessenheit für seine Arbeit, für die Erforschung der Vergangenheit und das Entdecken der Geheimnisse der Geschichte – und genau diese Besessenheit hat ihn an den Punkt geführt, an dem er sich zu Beginn des Spiels befindet“, erklärt Björk. „Indys persönliche Thematik der Besessenheit ist etwas, das wir aus Der letzte Kreuzzug und der Beziehung, die Indy zu seinem Vater hat, der ebenfalls von seiner Arbeit besessen war, übernommen haben. Indy erkennt nicht, wie sehr ihn das auch definiert – und das ist oft der Fall, oder? Es ist nicht einfach, die eigenen Charakterzüge und Schwächen zu erkennen oder zu analysieren.“
Aber vielleicht am spannendsten für Dich als Spieler*in ist es vielleicht, dass vieles davon Dir überlassen bleibt. MachineGames hat eine Version dieser Figur erschaffen, die offen für Deine Interpretation ist:
„Was ihn in diesem Spiel definiert, ist das, was Du als Spieler*in aus ihm machen möchtest. Wir haben ein Spielerlebnis geschaffen, in dem Du alle seine Charakterzüge und Fähigkeiten auswählen kannst. Aber egal, ob Du als Spieler*in den Kämpfer oder den neugierigen Ermittler wählst, der sich im Schatten versteckt – wir haben sichergestellt, dass sich das immer wie ein echtes, solides Indiana-Jones-Abenteuer anfühlt.“
Eine wachstumsorientierte Denkweise
Ein weiteres Schlüsselelement für die Darstellung des Charakters in Der Große Kreis war, dass er sich im Laufe der Zeit verändert– MachineGames möchte keinen statischen Indiana Jones erschaffen, sondern eine bedeutungsvolle Erforschung zeigen, wie er sich nach Jäger des verlorenen Schatzes und vor Indiana Jones und der letzte Kreuzzug entwickelt. Das betrifft nicht nur die Geschichte, sondern auch das Spiel selbst – MachineGames hat Wege gefunden, Indys persönliches Wachstum durch Mechaniken anzudeuten.
„Es gibt mehrere Ansätze, mit denen wir daran gearbeitet haben“, beginnt Torvenius. „Während des Spiels belohnen wir die Spieler*innen mit Abenteuerpunkten. Diese Punkte können eingesetzt werden, um Fähigkeiten freizuschalten, die Du in Fähigkeit-Büchern findest. Das sind im Grunde neue Fähigkeiten, die Du im Verlauf des Abenteuers lernst – und all diese Fähigkeiten und Bewegungen, die Du freischaltest, wurden sorgfältig darauf abgestimmt, zum Charakter von Indy zu passen. Einige davon betreffen Dinge wie mehr Gesundheit oder Ausdauer oder andere beziehen sich auf den Umgang mit der Peitsche – alles Merkmale, die eng mit Indiana Jones verbunden sind.“
„Wir haben auch eine visuelle Entwicklung, bei der sein Hut und seine Jacke im Verlauf des Abenteuers ein wenig abgenutzter aussehen, und das Gleiche gilt für das Tagebuch. Indys Tagebuch wird immer mehr ausgefüllt und zeigt Flecken und Kritzeleien auf den Seiten, um die Reise der Spieler*innen zu unterstreichen. All diese Dinge wirken zusammen und tragen dazu bei, dass die Spieler*innen immer das Gefühl haben, dass sich die Figur von Indy weiterentwickelt.“
Und natürlich spielt auch die Tatsache, dass der Großteil des Spiels aus der Ego-Perspektive gespielt wird, hier eine wichtige Rolle. Auch wenn es eine Herausforderung zu sein scheint, ein Spiel um einen Charakter zu gestalten, der so stark durch sein Aussehen definiert ist, gab es MachineGames die Gelegenheit, ihre Erfahrung in diesem Bereich zu nutzen – insbesondere aus den jüngsten Wolfenstein-Spielen.
„Wir wussten von Anfang an, dass dies eine sehr wichtige Herausforderung ist“, sagt Andersson. „Zum Glück ist es für uns nicht das erste Mal. Große Teile des Teams haben schon an storybasierten First-Person-Spielen gearbeitet, angefangen mit The Chronicles of Riddick und The Darkness. Außerdem, denke ich, hat die Wolfenstein-Reihe die Welt überrascht, indem sie mit B.J. Blazkowicz einen sehr interessanten und nachvollziehbaren Charakter geschaffen hat, also haben wir da schon einiges an Erfahrung gesammelt.“
„Eine wichtige Sache, die schon lange Teil unserer DNA ist – und die definitiv dazu beiträgt, großartige Charaktere zu erschaffen – ist, dass wir die Geschichte immer in den Mittelpunkt stellen“, fügt Torvenius hinzu. „Wir beginnen immer mit einer starken Erzählung, und wir enden immer mit einem narrativ starken Ende. Und unsere Erfahrung ist es, diese Geschichten eng mit solidem Gameplay zu verweben.“
„Die perfekte Mischung aus starken Zwischensequenzen und interessantem Gameplay, das von einem interessanten Charakter getragen wird, der komplex ist und viele Nuancen hat, der sich im Verlauf des Spiels weiterentwickelt – das ist entscheidend. Eine gute Geschichte übersteht alles, und deshalb konzentrieren wir uns immer sehr darauf, die Geschichte genau richtig zu machen.“
Eine Stimme finden
Aber all diese harte Arbeit wäre umsonst, wenn es nicht gelungen wäre, die richtige Stimme für Indiana Jones zu finden – nicht nur jemanden, der in die Rolle von Indiana Jones schlüpfen und sie zu seiner eigenen machen kann, sondern der eine Version des Charakters schafft, die für diesen speziellen Punkt in seinem Leben genau richtig ist. Das Team fand diese Stimme im renommierten Synchronsprecher Troy Baker, dessen Darstellung so natürlich klingt, dass Du niemals zweifelst, dass Du Indiana Jones hörst.
Noch besser: Bakers Arbeit als Performance-Capture-Künstler bedeutete, dass er Indiana Jones für das Spiel buchstäblich verkörperte: „Troy Baker hat bei der Darstellung von Indy sowohl in der First-Person- als auch in der Third-Person-Perspektive eine phänomenale Leistung erbracht, mit seiner umfassenden Recherche zum Charakter und seiner herausragenden Schauspielkunst“, sagt Andersson.
Für die Autor*innen des Spiels war es eine perfekte Kombination:
„Harrison Fords Darstellung des Charakters war unser Ausgangspunkt beim Schreiben des Drehbuchs, und dann haben wir Troy Baker die Freiheit gegeben, seine Magie wirken zu lassen, um dieser Darstellung gerecht zu werden“, erklärt Björk. „Und das ist das Tolle an der Zusammenarbeit mit Troy Baker – er versteht Indy wirklich als Figur, und er hat ein unglaubliches Wissen über ihn und die Franchise und so viel Liebe und Leidenschaft für die Geschichte.“
Die Erschaffung eines einzelnen Charakters war eine echte Teamleistung, bei MachineGames und darüber hinaus – und genau das verleiht Indiana Jones und der Große Kreis seinen Zauber. Du bewegst Indiana Jones nicht einfach durch dieses weltumspannende Abenteuer – Du nimmst seine Rolle ein, und das macht den entscheidenden Unterschied.
Indiana Jones und der Große Kreis erscheint am 9. Dezember für Xbox Series X|S und Windows PC (im Game Pass) oder Steam. Die Premium und Collector’s Editions bieten drei Tage frühzeitigen Zugang ab dem 6. Dezember.
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