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Kingdom Come: Deliverance II nimmt Dich mit ins Böhmen des 15. Jahrhunderts

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Zusammenfassung

  • Entdecke die Bauwerke und Naturwunder, die Dich in Kingdom Come: Deliverance II erwarten.
  • Erfahre, wie es Warhorse gelungen ist, das Böhmen des 15. Jahrhunderts zum Leben zu erwecken.
  • Kingdom Come: Deliverance II ist ab heute für Xbox Series X|S erhältlich.

Wie ist es Warhorse gelungen, das Böhmen des 15. Jahrhunderts in Kingdom Come: Deliverance II derart authentisch nachzubilden? Über diese und weitere Fragen haben wir mit Senior Game Designer Ondřej Bittner gesprochen, der mit seinem Team der Warhorse Studios eine einzigartige Welt geschaffen hat. Kingdom Come: Deliverance II ist ab heute erhältlich.

Bittner erklärt, dass das Team auf eine Mischung aus sorgfältiger Arbeit und respektvoller künstlerischer Interpretation gesetzt hat. Man habe mit den geografischen Daten begonnen, immerhin habe sich an der Formation von Hügeln, Tälern und Flüssen im Vergleich zu damals nicht viel verändert.

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„Dann gibt es die Militärkarten, die Mitte des 19. Jahrhunderts erstellt wurden. Sie weisen in der Regel auf den Grundriss der umliegenden Dörfer hin“, fügt Bittner hinzu. „Das war in der europäischen Militärgeschichte durchaus üblich. Wenn man eine Armee mit mehreren zehntausend Soldaten aufbaut, benötigt man gute Karten, auf denen auch einzelne Gebäude, logistische Knotenpunkte und Straßen abgebildet sind.“

Nachdem sich das Team mit der Geografie, den Siedlungen und der Architektur des damaligen Böhmens beschäftigt hatte, beschäftigten sie sich mit den heutigen Eigentümer*innen oder Verwalter*innen der Gebäude.

„Man kann mit den Leuten sprechen, die sich um diese Schlösser oder Kirchen kümmern. Wir haben sie gefragt, ob sie Material über ein bestimmtes Gebäude haben“, sagt Bittner. „Manchmal konnten sie uns etwas geben und manchmal nicht. Im zweiten Fall mussten wir das Gebäude aus dem allgemeinen Wissen über die Zeit rekonstruieren.“

Einige Aspekte dieser historischen Spurensuche waren schwieriger zu bewältigen als andere. Der Uhrenturm, der sich einst auf dem Hauptplatz der Innenstadt von Kuttenberg befand, aber längst der Geschichte zum Opfer gefallen ist, ist hierfür ein gutes Beispiel.

„Wir wissen, dass es dort einen Turm gab, aber er ist abgebrannt“, erklärt Bittner. „Wenn man sich Holzschnitte aus dem 16. Jahrhundert anschaut, kann man sehen, wie die Stadt von einem Hügel aus aussah, aber normalerweise sind darauf keine Details zu erkennen. Wir mussten deshalb recherchieren, wie Uhrentürme aus dieser Zeit ausgesehen haben, und diese dann rekonstruieren.“

Glücklicherweise sind einige der schönsten Bauwerke aus dieser Zeit bis heute erhalten geblieben. Man denke nur an das Beinhaus von Sedlec, eine beeindruckende Kapelle, die mit den Gebeinen von mehr als 40.000 Menschen geschmückt ist.

Gebäude wie diese sind nicht nur ein Blickfang für Tourist*innen und Spieler*innen – sie dienen auch als Quelle für umweltbezogene Erzählungen, die dem Team helfen, die Lebensweise der damaligen Bevölkerung zu verstehen. Die Einstellung zum Tod war damals eher makaber und hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf Kunst und Architektur.

Die natürliche Umgebung des mittelalterlichen Europas stellte einen weiteren atmosphärischen Spielplatz dar, auf dem sich das Studio austoben konnte. In der Nähe der Burg Trosky, dem furchteinflößenden Mittelpunkt der Handlung, liegen die Apolena-Felsen. Diese Art von Sandsteinfelsen ist in der Tschechischen Republik weit verbreitet und bildet labyrinthartige Strukturen, um die sich zahlreiche lokale Mythen ranken.

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„Der größte Teil der böhmischen Landschaft war selbst im 15. Jahrhundert recht einladend“, sagt Bittner. „Sie wirkt auf den ersten Blick sanft, doch gleichzeitig fühlt sie sich sofort gefährlich an, so als würden sich hier böse Menschen verstecken. Das spiegelt sich in der Musikgestaltung und vielen anderen Elementen wider. Die Landschaft bot uns die Möglichkeit, hieraus etwas wirklich Besonderes zu machen.“

Während sich die Geografie in den letzten 500 Jahren kaum verändert hat, ist der Einfluss der Zivilisation auf den natürlichen Lebensraum deutlich spürbar. Noch vor einem halben Jahrtausend pflanzte der Mensch Wälder mit dem ausdrücklichen Ziel der Entforstung und verdrängte dabei viele der natürlichen Baum- und Buschvorkommen.

„Wir haben diese künstlich angelegten Wälder ebenfalls in das Spiel aufgenommen“, erklärt Bittner. „Gleichzeitig gibt es aber auch natürliche Wälder, die eine reichhaltige Flora und Fauna bieten. Das hat sich in der Regel bis heute nicht geändert.“

Stattdessen ist ein Großteil der mittelalterlichen Geschichte, die die böhmische Landschaft geprägt hat, unter der Erde begraben worden. Hier, auf den Müllhalden des mittelalterlichen Europas, hat Warhorse eine Goldmine an Informationen entdeckt, um ein authentisches Bild des Lebens im 15. Jahrhundert zu zeichnen.

„Man kann eine Menge über die menschliche Zivilisation lernen, wenn man einen Blick in die Mülltonen wirft“, sagt Bittner. „Unsere Forscher*innen sind zu Mülldeponien gefahren und haben sich angesehen, was die Menschen dort weggeworfen haben. Gibt es hier viele Töpferscherben? Wenn ja, war die Töpferei wahrscheinlich sehr verbreitet. Auch die Zusammensetzung der Kleidung hat uns mehr über diese Menschen verraten.“

„Ich will nicht zu sehr Detail gehen, aber die Samen haben auch für die Archäologie einen gewissen Mehrwert, denn sie sind unverdaulich!“

Durch die Kombination aus akribischer Recherche und der Leidenschaft, Geschichten aus einer einzigartigen Epoche zu erzählen, hat Warhorse eine authentische und fesselnde Welt geschaffen, die im Bereich der Rollenspiele ihresgleichen sucht. Lerne die Welt noch heute kennen, indem Du Kingdom Come: Deliverance II auf Xbox Series X|S spielst.

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Written by blogdottv

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