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Der Entwickler von Titan Quest erläutert, wie die Steuerung des PC-Klassikers für PS4 optimiert wurde

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Johan Conradie, Technical Director, Black Forest Games:


Die Veröffentlichung eines PC-Klassikers wie Titan Quest auf den modernen Konsolengenerationen mag anfangs leicht erscheinen, zieht man aber in Betracht, wie sich Technologien und Erwartungen über die Zeit ändern, kann so was zu einer Herkulesaufgabe werden.

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Eine „einfache” Portierung gibt es nicht. Und es gibt keinen direkten Weg, wenn das Ziel der Portierung „Modernisierung” lautet. Als Konsequenz sind wir Titan Quest für PS4 mit einer mentalen sowie infrastrukturellen Bereitschaft angegangen, den es stand fest, dass wir eine große Menge des Codes neu schreiben müssten und auch Tools für diverse Applikationen bräuchten, um zum Beispiel die Qualität der Texturen zu verbessern (und sie eventuell auch neu zu erstellen).

1. Die Anpassung der Steuerung an den DUALSHOCK 4 Wireless-Controller

Als wir die originale PC-Version von Titan Quest auseinandernahmen, stellten wir fest, dass wir viele Funktionen und Anwendungen verändert mussten. Zuerst arbeiteten wir am Eingabesystem, welches die Steuerung des Spieles und Hardware, mit der es gesteuert wird, kontrolliert. Vereinfacht gesagt: Die Steuerung des Spiels musste mit einem Controller erfolgen, damit wird die neuste Version von Titan Quest so früh wie möglich testen konnten. Dann vertieften wir uns in die Details des Navigationssystems, um sicherzustellen, dass es vernünftig mit den Controllern funktioniert.

Dies führte zum nächsten großen Bereich, der Benutzeroberfläche. Ein Controller, der mit einer Benutzeroberfläche kombiniert wird, die ursprünglich für Maus und Tastatur entwickelt wurde, stellt kein Leichtnis dar, und genau an diesem Punkt, kommt unsere mentale Vorbereitung zum Tragen. Man wirft also einen kritischen Blick auf das, was das Original ausmacht – ein GROSSARTIGES Spielerlebnis – und behält dabei zwei Fragen im Hinterkopf: Wie bewahrt man die Bedienbarkeit des Originals? Man betrachtet also, was das Original so gut machte, was zur nächsten Frage führt: Was hat sich bei den Spielern in einem Jahrzehnt in puncto Verhalten und Erwartungen verändert?

2. Die Benutzeroberfläche und das HUD ändern

An diesem Punkt kann man das Originalspiel raffiniert modernisieren. Einige Spieler werden es gar nicht merken, aber wir haben eine Menge neuer Funktionen in die Benutzeroberfläche und das HUD eingebaut. Wir haben ein neues Beute-Fenster hinzugefügt, um sicherzustellen, dass der Spieler alles sieht, was er ergattert, weil es diesmal keinen Mauszeiger gibt, der über den gefragten Pixeln schwebt und mit dem man den Gegenstand zum Einsammeln der Beute anklicken kann. Gut, aber Spieler von heute wollen direktere Informationen über das, was sie vom Boden erbeuten.

Wir alle halten es für selbstverständlich, dass ein modernes Spiel irgendwie das hervorhebt, worauf sich der Spieler konzentriert, deswegen haben wir die Bedienbarkeit des Spiels verbessert, indem wir eine Funktion hinzugefügt haben, die Objekte vor euch hervorhebt. Dann gingen wir noch einen Schritt weiter, was Lesbarkeit und Zugänglichkeit angeht, und haben das speziell für PS4 überholt. Technisch gesehen war das Ziel, einen Bildschirm von 2006 (wir sprechen vom damaligen Standard von 19 – 21 Zoll) auf das aktuelle Bildschirmformat von 37 – 43 Zoll zu portieren.

3. Die Texturen verbessern

Bei diesem Prozess haben wir die Qualität der Texturen verbessert und das Streaming-System überarbeitet, um die Leistung zu erhöhen. Außerdem haben wir gleichzeitig stellenweise die Funktionalität des Gameplays verbessert.

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Indem wir denselben Ansatz für das Kampfsystem verwendeten, stellten wir fest, dass es jetzt keinen Mauszeiger mehr gibt, mit dem man Gegner bekämpfen kann! Wir haben jetzt ein Zielsystem hinzugefügt, das es erlaubt, euch besser auf den Kampf und die Interaktion mit Gegenständen zu konzentrieren. Funktioniert besonders prima bei weitflächigen Angriffen …

Die Modernisierung des Spiels erforderte, dass wir auch die grafische Darstellung verbesserten: SSAO, verbesserte Schatten und Anti-Aliasing wurden hinzugefügt, um die grafische Pracht auch auf größeren Bildschirmen in hoher Qualität darzustellen. Dies ist wichtig für die Spieler und ermöglicht der GPU, einen Großteil des Renderings zu übernehmen, statt dies der CPU der Konsole zu überlassen. Das ist entscheidend für Konsolenprojekte, da es für Spieler wichtig ist, ein ruckelfreies Spielerlebnis zu genießen.

4. Das Quick-Slot-System in ein Kreismenü umarbeiten

Was ist mit den HUD- und Tastatur-Shortcuts, mit denen man im Kampf schnell einen Trank einwerfen konnte? Als wir das Quick-Slot-System überarbeiteten, stellten wir fest, dass eine entscheidende, moderne Funktion fehlt: Es geht um den Wechsel des Spielerverhaltens und der Spielererwartungen und wir antworten darauf mit dem vielseitigen und wandlungsfähigen Kreismenü. Wir haben, wenn nötig, ein Kreismenü hinzugefügt und die Elemente der Bedienoberfläche um das Menü herumgestaltet. Eine weitere Neuerung ist ein Bildschirm für die Fähigkeiten-Zuteilung. Wir haben viele Optionen hinzugefügt, um die Spielererfahrung noch zugänglicher und moderner zu gestalten.

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Written by Horst Klein

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