Online gehen und gemeinsam mit Freund*innen und einer weltweiten Community an Gaming-Fans das nächste Videospiel erleben: Das ist es, was Streaming für immer mehr Menschen so faszinierend macht.
Auch Lena hat Streaming für sich entdeckt. Seit nunmehr drei Jahren nimmt sie als AlohaLena ihre Twitch-Community regelmäßig mit auf die Reise und taucht immer wieder in Videospiel-Welten ab. In Lenas Streams geht es aber nicht nur um die jüngsten Gaming-Trends: Lena hat sich bewusst dazu entschieden, auch auf Twitch ganz sie selbst zu sein. Daher ist auch AlohaFufu, Lenas Ehefrau, ganz selbstverständlich immer wieder Thema in ihren Streams. Lena ist lesbisch und demisexuell – was sie auch in ihrer erfolgreichen Bewerbung zur Twitch-Partnerin 2020 angegeben hat. Lena kann sie selbst sein und bietet einen Safe Space – und dafür liebt sie ihre Community. Wir haben im Rahmen von #WeAreAllGaming mit Lena über ihre Twitch-Community, die Entwicklung von LGBTQIA+-Toleranz und die wichtige Rolle von Allies gesprochen.
LGBTQIA+ auf Twitch: Wie viel möchte ich meiner Community zeigen?
Es ist gar nicht so selbstverständlich, das Privatleben in Streams zu thematisieren. Lena hat sich sehr bewusst dazu entschieden, auf Twitch auch private Dinge zu besprechen und kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Denn beim Streamen steht für Lena vor allem der Spaß und ein gutes Gefühl im Fokus: „Für mich ist meine Community eine wichtige emotionale Stütze. Auch an schlechten Tagen schmeiße ich gerne den Stream an. Denn es dauert maximal 30 Minuten, bis ich wieder gemeinsam mit den anderen lache. Ich glaube, diese Ungezwungenheit und der große Spaß am Streamen sind nur möglich, weil ich auf Twitch ganz ich selbst sein kann.“, erzählt Lena.
Lena ist aber auch klar, dass es eine Typ-Frage ist, wie weit man sich der eigenen Community öffnet. Für sie war es jedoch der richtige Weg – und sie ist mit dieser Entscheidung nicht alleine: Immer mehr Creator*innen thematisieren LGBTQIA+-Inhalte auf ihren Plattformen oder outen sich – in Lenas Augen eine wünschenswerte aber auch natürliche Entwicklung: „Ich denke, die Gesellschaft hat mittlerweile einen Stand erreicht, auf dem es normaler geworden ist, sich intensiv mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen. Es gibt nicht plötzlich mehr queere Menschen als früher. Es gibt jetzt einfach mehr Menschen, die sich mit ihrer Orientierung auseinandersetzen und den Mut finden, sich zu outen. Auch in der Gesellschaft fallen immer mehr Hemmungen, LGBTQIA+ zu thematisieren, das hilft zusätzlich.“, sagt sie.
Die Normalisierung dieser Themen ist aus Lenas Sicht aber weder in der Gesellschaft noch in der Gaming-Community ein Selbstläufer. Besonders wichtig ist daher, dass sich immer mehr große Namen und Marken mit der LGBTQIA+-Community solidarisieren und eine Botschafter-Rolle übernehmen: Das macht sie zu sogenannte Allies.
Warum Allies für die Community so wichtig sind
Diese großen Marken haben als Allies die Macht und die Reichweite, LGBTQIA+-Themen in die Mitte der Gesellschaft zu befördern, und so zu sensibilisieren. Auch in der Gaming-Branche spielt Allyship eine wertvolle Rolle.
„LGBTQIA+-Menschen in der Gaming-Community sind stark darauf angewiesen, dass sich Allies für sie stark machen. Dabei geht es aber nicht darum, stellvertretend für die Mitglieder zu sprechen, sondern ihre Stimmen zu verstärken und ihnen eine größere Plattform zu bieten“, erläutert Lena.
Diese kontinuierliche Unterstützung von großen und bekannten Streamer*innen oder Marken hat dazu geführt, dass sich über die Zeit eine höhere Toleranz gegenüber LGBTQIA+-Inhalten entwickelt hat – selbst wenn es nicht zu der persönlichen Lebensrealität der Zuschauer*innen gehört. Und genau darin sieht Lena einen der wichtigsten Fortschritte: Die Gaming-Community ist in ihrer breiten Masse unterstützender und toleranter geworden. So entsteht im Alltag mehr Verständnis aber auch Interesse an LGBTQIA+-Themen – auch von Follower*innen, die selbst nicht queer sind.
Warum Xbox aus Lenas Sicht ein besonderer Allie ist
Seit ein paar Jahren positionieren sich immer mehr Marken solidarisch mit der LGBTQIA+-Community – besonders im Pride-Month Juni. Xbox sticht für Lena aus der Masse dieser Marken heraus, und das hat einen Grund: „Für mein Empfinden ist es für Unternehmen leicht, einmal im Jahr die Regenbogenflagge zu schwenken. Das Engagement von Xbox geht aber weit über diese reine Symbolik hinaus. Xbox gibt den Menschen eine Plattform und sensibilisiert die Community unermüdlich, damit alle gemeinsam in einem toleranten Umfeld spielen können.“
Lena ist sich sicher, dass diese Entwicklung hin zu einem wachsenden Verständnis füreinander die Gaming-Community als Ganzes nachhaltig zusammenschweißen kann. Und so hofft sie, dass andere Gaming-Marken Xbox* LGBTQIA+-Engagement als Vorbild begreifen.
„Ich weiß, dass sich tiefgreifende Veränderungen in unserer Gesellschaft nicht über Nacht ergeben. Wenn ich aber sehe, dass es Xbox mit seinen Aktionen schafft, der LGBTQIA+-Community eine Stimme zu verleihen, dann hoffe und erwarte ich von anderen Marken, dass sie nachziehen.“
Insgesamt sieht Lena den Umgang mit LGBTQIA+-Menschen innerhalb der Gaming-Community auf einem guten Weg hin zu einem inklusiven Miteinander. Doch um langfristig und dauerhaft eine tolerante Gemeinschaft für alle aufzubauen, ist es auch wichtig, diesen Weg entschlossen weiterzugehen.
Du willst mehr über die LGBTQIA+Community unter den Gamer*innen erfahren? Dann wirf hier einen Blick auf #WeAreAllGaming Staffel 5!
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