Jeder, der mit Atlus’ weitreichenden und verzweigten Rollenspielen vertraut ist, freut sich schon länger auf das seltsame und magische Metaphor: ReFantazio. Und während das nicht direkt mit der beliebten Persona-Serie verbunden ist, gibt es ein paar interessante Berührungspunkte in der Optik und Mechanik des Spiels, die Fans und Neulinge einnehmen werden. Lasst uns einen Blick auf diese faszinierenden Ähnlichkeiten und Unterschiede werfen, bevor das Spiel am 11. Oktober erscheinen wird.
Entfesselte Kämpfe
Fans von Personas schnellem, aber auch detailliertem rundenbasierten Kampf werden sich hier wohl fühlen, aber Studio Zero hat dem ganzen auch einen gewissen Twist gegeben: Ihr könnt in Echtzeit mit schwächeren Gegnern kämpfen und sie mit ein paar gezielten Angriffen oder sogar einem einzigen Angriff auslöschen, wenn ihr weit über ihrem Level liegt.
Es gibt einen eigenen Knopf zum Ausweichen, damit ihr den Angriffen entkommen könnt, wenn sie euch sehen, bevor ihr etwas tun könnt. Das ist auch praktisch für Gegner, die zu hart für den Kampf in Echtzeit sind. Ihr könnt dann einen rundenbasierten Kampf starten, nachdem ihr sie mit einem Action-Angriff geschwächt habt – besonders praktisch, wenn ihr die Gegner zunächst in einem Moment der Unachtsamkeit erwischt und damit einen ersten „Gratis“-Treffer im rundenbasierten Squad Battle erhaltet.
Echtzeit-Kämpfe können aber auch einen Vorteil für jedes Monster bedeuten. Einmal dachte ich, das sein paar fiese Biester von Fässern blockiert waren, aber sie sind einfach durchgerast und haben direkt den Squad Battle gestartet, in dem sie mit einem „Gratis“-Angriff starten konnten. Daraus habe ich gelernt und die Fähigkeit unseres Helden, Fae Sight, viel öfter eingesetzt, um besser zu sehen, wo Gegner sich befinden, und mit Gallicas Hilfe ihre Bedrohlichkeit einzustufen. Aber wenn etwas wirklich schief geht, könnt ihr mit L3 den Kampf auch neu starten.
Zeitmanagement ist wichtig
Während sich der Hauptplot des Spiels entwickelt, ist eins eurer Ziele, Aufgaben den Tag hindurch zu balancieren, um demokratische Beliebtheit zu gewinnen und gleichzeitig andere Dinge zu erledigen, um mächtiger zu werten, Bünde mit anderen Teammitgliedern zu schmieden oder bestimmte Stellen in der Geschichte zu erreichen. Wie in Persona nimmt jede dieser Aufgaben Zeit in Anspruch, während ihr euch spezifischen Events nähert und wer Deadlines für kritische Punkte nicht einhält, verliert das ganze Spiel.
Plant also jeden Tag und entscheidet euch bewusst, wann ihr zeitaufwändige Dungeons betretet und wann ihr euch ausruht oder Zeit mit friedlichen Aufgaben verbringt. Das kann den Unterschied zwischen Erfolg und Versagen bedeuten. Zum Glück seht ihr bei allen Aufgaben deutlich, wie viel Zeit sie in Anspruch nehmen werden, also solltet ihr nicht überrascht werden.
Das United Kingdom of Euchronia erkunden
Metaphor: ReFantazio verschwendet keine Zeit damit, zu erklären, dass wir nicht auf unserer Erde sind – oder in einem besonders sicheren Land. Das Spiel startet mit einem brutalen Königsmord und von da an wird es nur noch aufregender in diesem mittelalterlichen Fantasy-Setting, in dem ihr euch mit Fanatismus und dem Wert von Phantasie beschäftigen müsst, während ihr eure eigenen Ängste und Sorgen überwinden müsst.
Menschen sind mehr als menschlich
Der Begriff “Mensch” ist im Spiel synonym mit meist gigantischen, grotesken Monstern, die von den verschiedenen Fantasy-Rassen im Spiel gefürchtet werden. Selbst unser blauhaariger Protagonist, der klassischen Persona-Charakteren am ähnlichsten sieht, ist eine Seltenheit in einer Welt voll mit gehörnten Clemar Tribe, elfischen Roussiante Tribe, Feen und vielen anderen Spezies.
Die Musik ist opernartiger
Persona ist für seine vielseitige Musik bekannt – von Rock über Acid Jazz bis zu Electronic-inspirierten Beats. Passend zum mittelalterlichen Setting ist der Soundtrack von Metaphor: ReFantazio eher orchestral: mit spannungsgeladenen Streichern, dramatischen Schlaginstrumenten und Choralen Elementen in den liebevoll komponierten Kampf-Themen, die schon jetzt verdienterweise in schmeichelhaften Memes thematisiert werden. Fans der Elternserie Shin Megami Tensei wippen vielleicht direkt mit den vertrauten Klängen mit.
Weniger beschwören und verbinden, mehr transformieren
Während die mächtigen Archetyp-Formen in Metaphor: ReFantazio dem Beschwörungssystem von Persona ähneln, gibt es einige interessante Unterschiede. Archetypen werden typischerweise erweckt, wenn sich ein Mitglied der Party einer bestimmten Angst oder Ängstlichkeit stellt und sie überwindet. Das ermöglicht ihnen fortan, in eine magische Rüstungsform zu schlüpfen, die verbesserte Angriffe und Fähigkeiten mit sich bringt.
Diese verwandelten Figuren sind Teil eines Job-Systems, bei dem deine Gruppenmitglieder zwischen über 40 Archetypen mit unterschiedlichen Fähigkeiten wechseln können, die auf 14 verschiedenen Linien verteilt sind, um zu eurem Spielstil zu passen. Beispielsweise könnt ihr – egal welche Charaktere in eurem Team sind – einen Saviour aus der Healer-Familie, einen Ninja Thief und einen Devil Summoner zusammenstellen. Oder einen Magic Knight, Dragoon Gunner und Martial Artist Brawler. Über spektakuläre Synthese-Fähigkeiten könnt ihr mit ihnen im Kampf Kombos kreieren.
Erforschung eines sicheren Hafens
Es dauert nicht lange im Spiel, bis ihr durch die ebenso mysteriöse More ins mysteriöse Akademeia transportiert werdet. Diese magische Bibliothek ist ein Geisterheim, in dem ihr durch Bücher und Vorträge mehr über Archetypen erfahren und weitere Aspekte ihrer Fähigkeiten freischalten könnt. Zunächst habt ihr noch keine große Wahl, wann ihr in Akademeia besucht, aber im Verlauf des Spiels könnt ihr selbst entscheiden, wann ihr sie durch den Roman des Protagonisten oder durch Mores geisterhafte Gestalt besucht.
Es steckt mehr in Akademeia als man zunächst denkt
Während Akademeia ein gegnerfreies Gebiet ist, in dem ihr lernen und wachsen könnt, ist hier auch Platz dafür, dass Metaphor: ReFantazio in die Meta-Kommentare der Geschichte eintaucht und die Vorstellungskraft und Natur des Geschichtenerzählens erkundet. Ohne zu viel verraten zu wollen: das ist auch mit eurer ersten Aktion im Spiel verbunden, bei der ihr als Spieler euren Namen eintippt. Oh und es gibt auch eine niedliche Katze, die man streicheln kann – was ich persönlich dauernd mache. Man muss ja Prioritäten haben, ne?
Persona ist nicht mehr allein was Stil betrifft
Klar, ihr habt vielleicht schon mal mitteralterliche Fantasy-RPGs gespielt. Aber habt ihr schon mal eins gespielt, das so gut aussah? Von animierten Cutscenes bis zu witzigem Kampfgeplänkel und den schicken Sieg-Outros kann man sagen, dass Metaphor: ReFantazio Persona wirklich in Sachen Stil gewachsen ist. Die UI behält eine gewisse Vertrautheit, ohne eine direkte Kopie zu sein und bringt alles in allem eine etwas einheitlichere Optik mit.
Genauso weiß das Spiel auch, wann es viele bunte Farben benutzen sollte und wann die Farbpalette natürlicher bleiben sollte und so näher am klassischen Fantasy-Genre bleiben kann, ohne dabei das Schicke und Aufregende von Atlus zu opfern.
Euer Protagnost hat eine Stimme
Das wohl erwähnenswerteste an der Besetzung von Metaphor: ReFantazio ist, dass euer Protagonist eine Stimme hat und genauso gesprochen wird, wie die anderen Charaktere. Obwohl ihr ihn nennen könnt, wie ihr wollt, weil viel vom Dialog im Spiel immer noch via Text übermittelt und nur gelegentlich gesprochen wird.
Ein Bündnis der Stämme
Es fällt direkt auf, dass jedes Mitglied eurer Gruppe im Spiel einem der großen Stämme im Land angehört. Beispielsweise ist der stoische Ritter Hulkenberg ein Roussainte während der nagetierähnliche Eugief-Stamm von Heismay vertreten wird, der den Dieb-Archetypen erweckt. Und die winzige, aber treue Fee Gallica kann zwar nicht kämpfen, aber bietet euch wertvolle Tipps und Hilfe auf der Reise.
Bünde mit eurem Team schmieden
Romantische Persona-Fans werden nicht unbedingt die gleichen seligen Verbindungen wie in Metaphor: ReFantazio finden, aber es ist trotzdem wichtig, Beziehungen aufzubauen. An verschiedenen Punkten habt ihr die Gelegenheit, mit anderen Mitgliedern eurer Gruppe und NPCs zu kommunizieren und mit ihnen bestimmte Zeiten zu verbringen, formt eure Verbindung. Das kann euch dann helfen, weil so neue Archetypen geweckt werden und eine intensivere Beziehung weitere Fähigkeiten freischaltet.
Auch Freundschaften im echten Leben helfen
Wenn ihr im Spiel online bleibt, könnt ihr die praktische Travellers‘ Voices Page besuchen. Ein Druck aufs Touch Pad zeigt euch, was andere Spieler in dem Bereich getan haben, in dem ihr aktuell seid. Wenn ihr also in einem Dungeon feststeckt, könnt ihr euch die Formationen anderer ansehen (und auf welchen Leveln sie den Bereich besiegt haben). Ihr könnt auch eure Formationen anpassen, um andere nachzumachen und damit mehr Erfolg zu haben.
Traveller’s Voices funktioniert auch in Städten und zeigt euch, wo Spieler während ihres Tags am meisten Zeit verbracht haben. Das ist ein nettes Feature, wenn ihr rausfinden wollt, wie ihr eure freie Zeit in Euchronia verbringen wollt.
Vielfältig, ständig überraschend und stylisch-elegant: Metaphor: ReFantazio ist nicht nur für Fans von Atlus‘ Spielen ein Vergnügen, sondern wird auch Neuankömmlinge verzaubern. Wenn ihr das noch nicht selbst in der PS5-Demo herausgefunden habt, seht euch das Spiel an, wenn es am 11. Oktober auf PS4 und PS5 startet.
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