Sid Shuman
Mit mehr als 20 Spielen blickt Resident Evil auf eine lange und bewegte Geschichte zurück … bei all den Ablegern, Neuerfindungen und Remakes fällt es manchmal schwer zu sagen, wofür die ikonische Survival-Horror-Reihe denn nun genau steht.
Aber ich habe gute Neuigkeiten für euch: nach fast drei Stunden Hands-on-Gameplay kann ich mit ziemlicher Gewissheit sagen, dass das PS4-Remake von Resident Evil 2 alle alteingesessenen Resi-Fans sehr sehr glücklich machen wird.
Die Visuals
Schon allein auf visueller Ebene ist diese PS4-Inkarnation von RE2 eine einzige Wucht. Ich habe auf der originalen PS4 gespielt und die düstere, verregnete Welt des Spiels strotzt nur so vor atmosphärischen Lichteffekten, die mir mit jedem Schattenwurf den Angstschweiß auf die Stirn getrieben haben. Die Charaktere sehen allesamt hyperrealistisch aus, von überzeugenden Regeneffekten auf Leons Schultern bis hin zu den Poren und Sommersprossen auf seinem Gesicht.
Die Brutalität ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Das Schlagen oder Schießen auf heranschlürfende Zombies öffnet klaffende Fleischwunden, bei denen selbst George A. Romero schwach werden würde.
2 Kampagnen, 3 spielbare Charaktere, 3 verschiedene Gameplay-Ansätze
Wie auch das Original von 1998 bietet Resident Evil 2 für PS4 zwei spielbare Charaktere mit zwei unterschiedlichen Kampagnen: Leon Kennedy, der Supercop von Raccoon City, versucht nur zu überleben, während Claire Redfield nach ihrem verschollenen Bruder sucht.
Meine Spielzeit umfasste sowohl Kapitel mit Leon als auch mit Claire. Und es wurde schnell klar, dass es sich bei diesem Remake nicht bloß um eine seelenlose Kopie, sondern um eine wahre Hommage an das klassische RE2 handelt.
Die Sequenzen, die ich mit Leon spielen durften, erinnerten stark an den knallharten Action-Horror von RE4. Seine „Matilda” mit Dreifachstoß, die Schrotflinte und die Magnum eigneten sich alle hervorragend, um Zombies aufzuhalten, aber die Munition war wie immer knapp und die Feinde waren zahlreich.
Meine Erfahrung mit Claire hingegen erinnerte mehr an das „traditionelle” Gameplay von RE2. Der Fokus lag auf dem Lösen von Rätseln, nichtlinearer Erkundung und Inventarmanagement. Licker und Zombies konnte ich mit Claires kurzläufigem Revolver und Granatwerfer auf Abstand halten und auch die Säure- und Flammenmunition war wieder mit von der Partie.
Dann wäre da noch Ada, die während der Kampagne mit Leon als dritter spielbarer Charakter in Erscheinung tritt. Ihre Sequenzen erschienen mir besonders spannungsgeladen, da sie nur mit einer kurzläufigen Pistole und einer Handvoll Munition ausgestattet ist und sich mehr auf ihr kabelloses Hackinggerät verlässt, mit dem man durch Wände sehen und neue Wege entdecken kann.
Die Spiel-Steuerung
Capcom hat sich für dieses Remake eine wirklich intuitive Steuerung ausgedacht. Die Richtungstasten sind für die Waffenauswahl zuständig, Dreieck öffnet euer Inventar und wenn ihr L1 haltet, aktiviert ihr eure Sekundärwaffe, egal ob es sich dabei um ein Messer oder eine Blendgranate handelt (Hinweis: Diese könnt ihr noch immer nutzen, um den Klauen eines Zombies zu entrinnen). Auch wenn ich die Empfindlichkeit der Analogsticks ein wenig reduzieren musste, hatte ich nie das Gefühl, gegen die Steuerung zu kämpfen, was für eine hervorragende Benutzerfreundlichkeit spricht.
Die Kernelemente der Reihe, wie das Heilen durch Kräuter und die Schreibmaschinen, sind ebenfalls wieder enthalten. Ich habe allerdings keine Farbbänder gesehen, weshalb es gut sein kann, dass ihr diesmal unbegrenzt speichern könnt. Und wie in RE3 konnte ich durch das Aufsammeln und Kombinieren von Schießpulver zusätzliche Munition herstellen.
So weit, so gut! Ich kann es kaum erwarten, mehr von Resident Evil 2 zu sehen, wenn es am 25. Januar, also in weniger als zwei Monaten, für die PS4 erscheint!
Falls ihr noch weitere Fragen habt, könnt ihr sie mir gerne in den Kommentaren mitteilen.
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