Die Tekken-Reihe von Bandai Namco Entertainment ist wohl das erste Franchise, das den meisten Gamern in den Sinn kommt, wenn sie an Kampfspiele denken. Als Tekken 1994 die Arcade-Hallen eroberte, verhalf es den 3D-Kampfspielen mit seinen eindrucksvollen Charakteren, seinem Witz, dem bahnbrechenden Gameplay und seiner polygonalen Grafik zum Durchbruch. Das war nur die erste von vielen Errungenschaften, durch die die Spielereihe auch noch lange nach der goldenen Arcade-Ära an der Spitze des Genres steht.
Tekkens Erfolg setzte sich auf dem Konsolenmarkt fort – nachdem das berühmte Franchise erstmalig für die PlayStation erschien, entwickelten sich Reihe und System parallel weiter. Jeder neue Titel schöpfte die Möglichkeiten der Konsole voll aus, sodass jedes Spiel der Reihe zum Aushängeschild der jeweiligen PlayStation wurde.
Die Veröffentlichung von Tekken 8 rückt immer näher – ein weiteres Zusammentreffen des King of Iron Fist-Turniers und der PlayStation. Sehen wir uns an, wie sich die Reihe im Laufe der Zeit entwickelt und mit jeder Konsole eine tiefe Bindung aufgebaut hat.
Tekken: Die eiserne Faust schlägt erstmals zu
Tekken | Veröffentlichung im Westen: 1995 | PlayStation
Nachdem sich Tekken in den Arcade-Hallen großer Beliebtheit erfreute, erschien es auf der PlayStation und damit erstmals auf einer Konsole. Das Spiel wurde nur zwei Monate nach Markteinführung der Konsole veröffentlicht und wurde damit zu einer ebenso erfolgreichen Bereicherung für das neue Zeitalter der Heimkonsolen.
Schon in dieser Zeit wurde der Grundstein für die nachfolgende Spielreihe gelegt. Tekken forderte die Grenzen der Konsolenhardware mit seiner detaillierten Grafik und seinen 60 Frames pro Sekunde heraus und wurde so schnell zu einem unverzichtbaren Spielerlebnis, dessen Steuerung leicht zu erlernen, doch schwierig zu meistern ist. Das Prinzip, je zwei Tasten für Schläge und Tritte zu nutzen, hat sich bis heute bewährt und machte das Spiel zu einem sofortigen Kassenschlager, der aus keinem Wohnzimmer mehr wegzudenken war.
Und wie könnte man die Vielzahl an ikonischen Kämpfern vergessen, durch die das Spielerlebnis auf der PlayStation noch länger in Erinnerung blieb? Das Spiel umfasste nicht nur vollanimierte Zwischensequenzen, die Spieler konnten darüber hinaus niedere Bosse, wie Armor King, oder den finalen Boss Heihachi als spielbare Charaktere freischalten.
Auch wenn es zuvor schon ein Jahr lang in den Arcade-Hallen spielbar war, wurde die Konsolenversion von Tekken ein voller Erfolg, weshalb Bandai Namco Entertainment nicht zweimal darüber nachdenken musste, ob diese Spielreihe fortgesetzt werden würde.
Tekken 2: Das Rezept wird verfeinert
Tekken 2 | Veröffentlichung im Westen: 1996 | PlayStation
Tekken 2 erschien 1995 in den Arcade-Hallen und ein Jahr später für die PlayStation. Das Originalspiel hat zwar den Grundstein für die kommende Reihe gelegt, doch die Neuerungen des zweiten Teils sind bis heute unverwechselbar.
Die Spieler konnten nun zwischen 25 statt 17 spielbaren Charakeren entscheiden, darunter neue Figuren wie Bruce, Roger und Jun Kazama. Viele dieser Charaktere verfügten über neue, einzigartige Kampfmechaniken wie einzigartige Seitwärtsschritte, Kettenangriffe, Angriffe von hinten und besondere Gegenangriffe. Außerdem wurden neue Spielmodi hinzugefügt, darunter der Time Attack-, Team Battle-, Survival- und Übungsmodus. Diese Features hoben Tekken auf ein neues Niveau, weshalb Tekken 2 auch zu einem der meistverkauften PlayStation-Titel wurde.
Mit dem zweiten Teil wurde Kazuya als Widersacher der Spielereihe eingeführt und Jin als zukünftiger Protagonist angedeutet.
Tekken 3: Ein bekanntes Gesicht
Tekken 3 | Veröffentlichung im Westen: 1998 | PlayStation
Mit Tekken 3 wurde die Spielereihe um einen weiteren Erfolgstitel für die PlayStation erweitert. Bekannte Charaktere wie Jin, Eddy Gordo, Xiayou, Bryan Fury, Hwoarang, Law und Julia traten hier zum ersten Mal als spielbare Charaktere auf.
Die wohl größte Veränderung betraf die Bewegungen der Charaktere, die nun beispielsweise nicht mehr so hoch springen konnten. Außerdem wurden neue Seitenwürfe und Seitwärtsschritte sowie neue Angriffe hinzugefügt, die während eines Seitwärtsschrittes ausgeführt werden konnten. Viele der Kämpfer verfügten nun über Gegenangriffe und manche Charaktere hatten die Möglichkeit, Komboangriffe zu landen. Tekken 3 ähnelte damit sehr stark dem Tekken, das wir heute kennen.
Wie schon bei Tekken 2 wurden auch der PlayStation-Version von Tekken 3 neue Spielmodi hinzugefügt, darunter das Beat-’em-up-Minispiel Tekken Force und Tekken Ball, das an Volleyball erinnert.
Tekken Tag Tournament: Zwei gegen zwei
Tekken Tag Tournament | Veröffentlichung im Westen: 2000 | PlayStation 2
Der erste Tekken-Titel für die PlayStation 2 war gleichzeitig auch der erste Titel der neuen Spin-Off-Reihe Tekken Tag Tournament. In diesem Spiel konnten die Spieler in Duos gegeneinander antreten. Mit einem einfachen Tastendruck konnte man nun zwischen den beiden Charakteren wechseln, die je nach Zusammenstellung über versteckte Attribute verfügten, wodurch Tag-Komobos, Würfe und verschiedene Kampftaktiken ermöglicht wurden. Sobald einer der Charaktere aus einem Duo besiegt wurde, war das Match vorbei.
Die PlayStation 2-Version wartete im Vergleich zu der Arcade-Version mit einer verbesserten Grafik und neuen Spielmodi auf. Die Spieler konnten nun in ihren eigenen vier Wänden den klassischen 1-gegen-1-Modus spielen, sich in bis zu acht Matches im Team Battle messen oder das neue Bowling-Minispiel Tekken Bowl ausprobieren.
Tekken 4: Eine dynamische Wiedereinführung
Tekken 4 | Veröffentlichung im Westen: 2002 | PlayStation 2
Mit Tekken 4 nahm das Franchise wieder seine Hauptgeschichte auf und führte dabei gleichzeitig einige der größten Veränderungen seit Beginn der Spielereihe ein. Mit Kayuza, der in diesem Teil von den Toten zurückkehrt, wurde der Ton dieses Spiels um einiges düsterer. Die Atmosphäre wurde zusätzlich durch eine verbesserte Grafik-Engine unterstrichen, die Licht, Oberflächen und Physik dynamischer machte. Und wer hat denn nicht heute noch einen Ohrwurm von diesem Soundtrack?
Die Spieler konnten sich nun sogar vor Beginn einer Kampfrunde bewegen und ihre Umgebung für den Kampf nutzen. Da die Kampfarenen nun über Wände verfügten, konnten umfassendere und stärkere Kombos durchgeführt werden. Außerdem war es möglich, sich in Ecken zurückzuziehen, um später erneut zuzuschlagen.
Die PlayStation-Version beinhaltete Tekken Force und einen neuen Story-Modus mit Zwischensequenzen.
Tekken 5: Ein moderner Anstrich
Tekken 5 | Veröffentlichung im Westen: 2005 | PlayStation 2
Während Tekken 4 besonderen Wert auf abwechslungsreiche Umgebungen legte, nahm sich Tekken 5 in dieser Hinsicht etwas zurück. Um die Bewegungen flüssiger und schneller zu gestalten, wurde unebenes Kampfgelände entfernt. Ganz anders sah es aber mit der Anzahl an Kämpfern aus, die sich mittlerweile auf 32 belief und zu denen auch erstmalig Devil Jin zählte.
Dieser Teil führte außerdem die hohen und tiefen Crush-Angriffe ein, für die das Franchise so bekannt ist. Zum ersten Mal konnten die Kämpfer nun mit verschiedenen Outfits, Farben und zusätzlichen Gegenständen, die man mit spielinterner Währung kaufen konnte, angepasst werden.
Der neue exklusive Modus für die PlayStation nannte sich Devil Within – eine neue Version von Tekken Force, bei der die Spieler die Kontrolle über Jin übernahmen, um ihn in labyrinthähnlichen Arenen zu Devil Jin werden zu lassen.
Tekken 6: Der Kampf geht online weiter
Tekken 6 | Veröffentlichung im Westen: 2009 | PlayStation 3
Mit Tekken 6 debütierte die Reihe auf der PlayStation 3. Dabei wurden viele bekannte Elemente beibehalten, es gab aber auch einige Neuerungen, etwa in Form des Rage-Systems. Dadurch konnten die Spieler mit abnehmender Gesundheit größeren Schaden verursachen.
Außerdem stand hier wieder die Dynamik der Schauplätze im Vordergrund – so wurden neue Umgebungen sowie die Möglichkeit eingeführt, Wände niederzureißen. Zudem wurden Bound-Angriffe hinzugefügt, sodass die Spieler ihre Gegner nun zu Boden schicken und in die Luft schleudern konnten, wodurch sie anfälliger für Komboangriffe wurden.
Ein weiterer exklusiver Konsolenmodus war in diesem Teil die Szenario-Kampagne. Die wohl größte Änderung war die Einführung von Online-Matches, die erstmalig Kämpfe über Distanz und Koop-Sitzungen in der Szenario-Kampagne ermöglichten.
Tekken Tag Tournament 2: Zurück zum Spin-Off
Tekken Tag Tournament 2 | Veröffentlichung im Westen: 2012 | PlayStation 3
Tekken ergänzte seine Spin-Off-Reihe mit Tag Tournament 2, welches größtenteils nach dem gleichen Prinzip funktionierte, aber ein paar Neuerungen mit sich brachte. Die Spieler konnten nun umfassende Tag-Kombos erzielen. Mit sogenannten Tag Assaults – Attacken, bei denen beide Charaktere gleichzeitig ihren Gegner angreifen – eröffneten sich neue Kampfstrategien.
Zusätzliche Spielmodi boten 1-gegen-1-, 2-gegen-2- oder 1-gegen-2-Matches, bei denen bis zu vier verschiedene Spieler je einen Kämpfer steuern konnten. Die Gesundheit und Ausdauer der Charaktere wurde dabei dem jeweiligen Match angepasst. In diesem Spiel wurde auch zum ersten Mal ein neuer Tutorial-Modus eingeführt, das sogenannte Kampflabor.
Tekken 7: Neue Höhepunkte
Tekken 7 | Veröffentlichung im Westen: 2017 | PlayStation 4
Tekken legte auch auf der PlayStation 4 einen großen Auftritt hin. Das Spiel glänzte mit neuen Mechaniken, die die Kämpfe gefährlicher machten als je zuvor.
Mit den Rage Arts wurden filmisch inszenierte Super-Angriffe in die Welt von Tekken eingeführt. Mit Power Crushes konnten die Spieler nun den Schaden eines tiefen oder hohen Angriffs absorbieren und dabei trotzdem ihren eigenen Angriff fortsetzen. Rage Drives boten eine größere Entscheidungsfreiheit, denn nun mussten die Spieler abwägen, ob sie Rage benutzen, um einen bestimmten Angriff zu verstärken.
Die wohl hervorstechendste Neuerung in Tekken 7 war die Einführung mehrerer Gastkämpfer, darunter Negan aus The Walking Dead, Noctis aus Final Fantasy XV, Geese Howard aus SNK und Akuma aus Street Fighter.
Tekken 8: Die Zukunft der eisernen Faust
Tekken 8 | Veröffentlichung im Westen: 2024 | PlayStation 5
Jetzt erwarten wir alle Tekken 8, den ersten Teil der Reihe, der nicht in den Arcade-Hallen erscheint und von Anfang an für die PlayStation veröffentlicht wird. Das Spiel beginnt dort, wo Tekken 7 endete, und fokussiert sich dabei vor allem auf dynamische Offensiven. Mit dem neuen Heat-System können die Kämpfer Schaden abbrechen, mehr Angriffe ausführen, Blockaden durchbrechen und sogar Dashes abbrechen und gleich zu einem neuen ansetzen.
Diese Neuerungen wären nicht vollständig, wenn es nicht noch ein überarbeitetes Grafiksystem gäbe, das Unreal Engine 5 nutzt. Tekken 8 sieht dadurch sogar noch dynamischer aus und kann mit noch realistischerer Physik überzeugen. Tekken 8 wird mit seiner Veröffentlichung am 26. Januar für die PS5 sein Vermächtnis antreten.
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