Im Jahr 2014 habe ich eine Entscheidung getroffen: Ab jetzt nehme ich das Ganze ernster. Ich hatte gerade mein Debüt auf dem Mobile-Gaming-Markt gefeiert. Aber obwohl mein Spiel finanziell erfolgreich gewesen war, hat es mich aus kreativer Sicht nicht zufriedengestellt. Also habe ich entschieden, dass ich bei meinem nächsten Projekt selber die treibende Kraft sein musste. Und dazu habe ich mich von meiner Kindheit inspirieren lassen.
Als Kind der 80er-Jahre wurde ich mitten in die Blütezeit der florierenden Videospielbranche hineingeboren. Ich habe von den 8-Bit-Computer-Tagen bis zur goldenen Arcade-Ära so viele Meisterwerke gespielt, die heute als zeitlose Klassiker gelten. In den 90ern hat dann das Studentenleben gerufen, und deswegen habe ich einen Großteil des Gaming-Angebots in diesem Jahrzehnt verpasst. Erst in den frühen 2000ern kam das Gaming wieder zurück in mein Leben. Zwei Spiele haben damals bleibenden Eindruck hinterlassen und als Inspiration für meinen nächsten Schritt gedient: Ninja Gaiden und God of War.
In Ninja Gaiden hat man sich einfach wirklich wie ein extrem agiler Ninjakrieger gefühlt – das war perfekt umgesetzt. Und durch God of War habe ich den Wert eines richtig guten Kampfsystems zu schätzen gelernt. (Und ich kann mit Stolz sagen, dass ich die verschiedenen Teile des Spiels alle auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad abgeschlossen habe.) Springen wir noch einmal fast 10 Jahre weiter. Mein Plan war klar: Eine Mischung aus Beat-em-Up und Brawler zu entwickeln. Die perfekte Umsetzung des neuen Slogans für meine Firma also: „Spiele für die Zukunft aus der Vergangenheit.“ Leicht zu lernendes Gameplay, das aber trotzdem Tiefgang hat. Ein cooler, moderner Pixel-Look. Ein Koop-Modus, um das Abenteuer gemeinsam mit Freunden zu genießen, die entweder im selben Zimmer sitzen oder am anderen Ende der Welt. Und ein griffiger Name: „Clan N“.
Nachdem meine Vision klar war, machte ich mich an die Arbeit. Ich stellte Leute ein, die mir mit der Grafik halfen, während ich mich auf das Coden und das Design konzentrierte. Aber es gab schon bald ziemliche Probleme. Weil alle von zu Hause aus arbeiteten, hatten wir Schwierigkeiten, unsere Arbeitszeiten abzustimmen. Durch weitere Verzögerungen von allen Seiten verlor das Projekt schnell an Schwung. Zu allem Überfluss wurde ich auch noch krank, die Folge von jahrelanger schlechter Ernährung und starkem Rauchen. Das Projekt kam komplett zum Erliegen.
Es dauerte drei lange Jahre, bis es weitergehen konnte. Aber nachdem ich wieder gesund war und meinen Lebensstil deutlich verbessert hatte, hatte ich auch meinen Fokus wieder. Ich habe meinen Mut zusammengenommen und entschieden, mit Clan N von vorne anzufangen.
Das war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Ich fand schnell einen neuen Partner für die Grafik, dessen Arbeitsrhythmus perfekt mit meinem eigenen harmonierte. Wir hielten unsere Deadlines ein und waren manchmal sogar VOR der Deadline fertig. Die Produktivität stieg gewaltig an und ein fast schon aufgegebenes Projekt ist jetzt ein fertiges Spiel, das nächste Woche für PS4 erscheint, nämlich am 6. August.
Und was ist aus diesem kleinen Projekt namens „Clan N“ geworden? Die ursprüngliche Vision ist geblieben: Eine Mischung aus Beat-em-Up und Brawler, die klassisches Arcade-Gameplay mit modernen Elementen verbindet. Eine exakte Steuerung. Die Angriffe und der Umgang mit den Wurfsternen fühlen sich so genial an, als wäre man wirklich der Kampfkünstler, der man schon immer sein wollte. Das Abrollen zum Ausweichen hält einen in Bewegung, das Blocken gibt einem eine Chance, jeden gegnerischen Schlag zu überstehen. Und natürlich gibt es zwei Koop-Varianten, lokal und online.
Wofür steht Clan N? Der Clan N ist eine uralte Gruppe von Samuraikriegern, die geschworen haben, das Land gegen alle Feinde zu verteidigen. Die Gruppe besteht aus dem Ninja Akira, der mit einem Shinobigatana kämpft, der Stabkämpferin Reina, dem mit zwei Schwertern bewaffneten Daiki und dem sichelschwingenden Mönch Tarou.
Nachdem sie ihre jeweilige Kunst jahrelang hingebungsvoll erlernt haben, haben die Charaktere nun ihre einzigartigen magischen Fähigkeiten entdeckt. Akira kann den Sturm kontrollieren und Blitze auf seine Feinde herabbeschwören. Reina macht sich die Kraft der Erde zunutze und führt Schläge aus, die so hart sind wie eine Steinlawine. Daiki ist der Fürst des Windes. Er erzeugt verheerende Tornadowellen, vor denen kein Feind fliehen kann. Und Tarou kann als Drachenmeister die sagenumwobenen Untiere beschwören und ihnen befehlen, tödliches Feuer auf seine Feinde zu speien.
Sie kämpfen gegen die Truppen von Akuji, einem ehemaligen Samurai des Clan N. Als Akuji erkannte, dass das Gleichgewicht der Welt in den drei Gebieten Frieden, Wissen und Zeit liegt, wurde ihm auch klar, dass er gewaltige Macht erlangen könnte, wenn er eine dieser drei Urmächte aus der Balance brächte. Er wurde wegen seiner Versuche, die Welt ins Chaos zu stürzen, aus dem Clan N verstoßen und brachte fortan Zerstörung über die Welt. Er baute sich eine Armee auf und wurde schließlich zum mächtigsten Magier.
Als der Clan N von seinen Taten erfuhr, zogen sie los, um den Schurken Akuji und seine Armee von Kriegern, die Seishin Gun, aufzuhalten. Begebt euch alleine oder mit Freunden auf die Reise und bringt ab dem 6. August den Frieden zurück ins Land!
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