Wir Menschen tendieren schnell dazu, andere in eine Schublade zu stecken. Nicht umsonst heißt es oft, dass sich die Sympathie zueinander innerhalb weniger Sekunden beim ersten Treffen entscheidet.
Meistens sind es die optischen Merkmale, nach denen wir andere beurteilen. Ein Mann in Latzhose ist schließlich immer ein Handwerker, bärtige Karohemd-Träger fällen täglich einen Baum als Hipster und wer Brille und Dutt trägt, muss Sekretärin sein. Oder nicht?
Die Schubladen unterscheiden sich oft klar voneinander – bei Nerds und Geeks hingegen scheinen die Grenzen für viele Leute fließend zu verlaufen. Dabei gibt es da große Unterschiede! Wir wollen heute ein bisschen Licht in den Begriffsdschungel bringen und nehmen uns die einzelnen Worte etwas genauer vor.
Nerd
Der Begriff „Nerd” wird meist als eine negative Bezeichnung verwendet. Manchmal sogar als Schimpfwort. Oft stellen wir uns darunter einen blassen und entweder sehr dünnen oder beleibten jungen Mann vor, der die meiste Zeit vor dem Computerbildschirm verbringt. Filme, Serie und Videospiele kennt er mindestens genauso gut wie das Periodensystem und die sechsundneunzigste Stelle hinter dem Komma von Pi. Nerds sind dem Schubladendenken nach zurückgezogen, aber haben eine starke Meinung zu jedem Thema, die sie euch gerne auf die Nase binden. Außerdem nutzen sie jede Chance, um einen anderen zu verbessern. Sprecht ihr einen japanischen Namen falsch aus oder nutzt die falsche Konjugation eines Wortes, dürft ihr euch auf die hämischen Verbesserungen eines Nerds einstellen.
Woher stammt der Begriff „Nerd”?
Es gibt zahlreiche Geschichten darüber, woher das Wort „Nerd” kommt. Die zwei bekanntesten versuchen es so zu erklären:
Studierende des MIT (Massachusetts Institute of Technology) haben sich einen Begriff für ihre streberhaften und steifen Kollegen ausgedacht und sie KNURD genannt. Lest das Wort doch mal rückwärts ..! 😉 Sieht man jetzt den Buchstaben „K” als stumm an und spricht es laut aus, kommt „Nerd” heraus. Logisch, oder?
Eine zweite Theorie besagt, dass es die Abkürzung für Mitarbeiter von Northern Electric Research and Development ist, dessen Anfangsbuchstaben zusammen „NERD” ergeben. Diese Firma gilt als Vorreiter der Telekommunikation.
Beide Theorien haben gemein, dass es Menschen beschreibt, die Experten auf ihrem Gebiet sind. Arbeiter, die ihr Können auf hohem Niveau ausleben. Allerdings bekommen sie dafür eher weniger Anerkennung und leben eher im Hintergrund.
Geek
Wird jemand als Geek bezeichnet, ist es hingegen meist eher positiv gemeint. Mit diesem Wort verbinden wir oft einen etwas komischen Vogel, der bunt bedruckte T-Shirts trägt und in so gut wie jedes Gespräch ein Film- oder Serienzitat einfließen lässt. Im Gegensatz zu Nerds, teilen Geeks ihr Wissen mit anderen und freuen sich, wenn sie nach einem Tipp gefragt werden. Sucht ihr beispielsweise eine coole Serie zu einem bestimmten Thema, kann euch ein Geek die drei heißesten Kandidaten dazu nennen.
In ihrer Grundessenz sind sich beide Begriffe sehr ähnlich. Ein Geek scheint also einfach nur die freundlichere Variante des Nerds zu sein. Aber stimmt das? Um diese Frage etwas genauer zu beantworten, müssen wir uns dem Ursprung der Worte widmen.
Woher stammt der Begriff „Geek”?
Um zu klären, woher der Geek seinen Namen hat, gehen wir gedanklich nach Köln. Es soll von dem Wort „Jek” abstammen und passt in die Karnevalshochburg in NRW.
Angeblich waren Geeks früher Menschen, die unglaubliche Auftritte im Zirkus und auf Volksfesten hatten, die Zuschauer in Staunen versetzten. Wir reden hier aber nicht von Jongleuren oder einem Clown, der einen Kopfstand macht! Geeks sollen eher die gruselige Variante davon gewesen sein und Tieren vor Publikum den Kopf abgebissen haben.
Geeks woll(t)en also etwas Besonderes sein und herausstechen – offenbar mit allen Mitteln. Sie haben ein Fachgebiet, in dem sie sich gerne präsentieren und teilen ihr Wissen in Form von Fun Facts und Vorträgen.
Empirische Forschungen zu Geeks und Nerds
Irgendwie ist das alles noch recht ungenau, oder? Burr Settles, sein es Zeichens Wissenschaftler, hat sich diesem Problem angenommen und nachgeforscht. Er hat auf Twitter all jene Begriffe gesammelt, die mit den Worten „Nerd” und „Geek” verbunden wurden. Heraus kam Folgendes:
Wer in Skyrim die Bude vollstellt, Sammlungen und Collections aller Art hat, ist ein Geek. Hingegen ist alles, was mit Uni zutun hat, irgendwie nerdig.
Als Geek wird also eher ein Fan bezeichnet, ein Nerd als Praktiker. Ein anderes Beispiel ist „Control”. Versteht ihr die dort gezeigten mathematischen und physikalischen Vorgänge, seid ihr wohl ein Nerd. Denkt ihr eher an die Personen im Spiel, steht das für einen Geek.
In Verbindung mit modernen Unterhaltungsmedien sind wir also Gaming-Nerds (Praktiker) und Musik-Geeks (Fans). Alles klar?
Verratet uns gerne im folgenden Poll, zu welcher Gruppe ihr gehört!
Geek vs. Nerd vs. Gamer – als was seht ihr euch? 🢀 #InsidePS hat sich diese Einteilungen mal näher angesehen → https://t.co/cZVy7eoCmw
— PlayStationDE (@PlayStationDE) January 13, 2020
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