Daniel Meyer, freier Redakteur:
Die Möglichkeiten euer Fahrzeug in GT Sport anzupassen sind zahlreich. Doch ein Feintuning will gelernt sein und ebenso gilt es zu verstehen, welche Auswirkungen Veränderungen haben können. Da dies für Laien mitunter schwierig sein kann, zeigen wir euch im Folgenden welche Vor- und Nachteile bestimmte Veränderungen mit sich bringen.
Völlig abgehoben oder nah an am Asphalt: Die Bodenfreiheit
In den Tuning-Einstellungen könnt ihr im Bereich der Aufhängung die Bodenfreiheit einstellen. Diese beschreibt den Abstand des Fahrzeugs zum Boden. Theoretisch ist es das Beste hier den Abstand möglichst niedrig zu halten, da hier fast nur Vorteile draus resultieren. Das Ergebnis ist eine bessere Aerodynamik und eine bessere Fahrzeugstabilität. Letztere lässt sich aus einem niedrigeren Schwerpunkt erklären
Also warum solltet ihr die Bodenfreiheit nicht zwangsweise minimal einstellen? Hier lassen sich drei Gründe aufführen: Eine geringe Bodenfreiheit kann dazu führen, dass das Fahrzeug zu empfindlich reagiert. Entsprechen müsst ihr euren Bolide ggf. zu oft korrigieren, was wiederum in Zeitverlusten resultieren kann.
Ebenso kann es zu einem Bodenkontakt der Fahrzeugunterseite kommen, was insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten auftritt. Hier wird das Fahrzeug durch den Fahrtwind so stark nach unten gedrückt, dass durch den Abtrieb ein Bodenkontakt entsteht. Erkennbar ist ein solcher durch einen Funkenflug an der Fahrzeugunterseite.
Der letzte Grund ist zudem der offensichtlichste: Unebene Streckenabschnitte und Curbs, zuu deutsch Randsteine, können zu Haftungsverlust und sogar einem Springen des Fahrzeugs führen.
Die Eigenfrequenz der Federung
In GT Sport wird die Eigenfrequenz der Federrate in Hz angegeben. Dies bedeutet, dass bei einem Wert von 1 die Federung eine Sekunde vom Losfedern bis zum Zurückkehren in die Ausgangsposition benötigt. Dies stellt eine steife Einstellung dar. Je höher die Einstellung, umso stärker die Federrate und umso weicher reagiert das Fahrzeug. Bei 3 Hz benötigt die Federung drei Mal weniger Zeit.
Warum ist dies wichtig zu wissen? Eine zu geringe Federrate kann bei unebenen Streckenabschnitten zu einem Verlust des Bodenkontakts eurer Reifen führen, da die Federung mit der Krafteinwirkung nicht nachkommt. Diese Sekundenbruchteile können zu Kontrollverlusten und Unberechenbarkeiten führen. Eine höhere Eigenfrequenz führt so zu einer besseren Fahrzeugkontrolle durch bessere Stabilität.
Die Kehrseite der Medaille ist jedoch die Steuerung. Bei zu hoher Eigenfrequenz kann sich die Steuerung zu steif anfühlen, sodass hier ein passendes Gleichgewicht gefunden werden möchte.
Aerodynamik: Den Wind richtig nutzen
Ähnlich wie bei der Bodenfreiheit spielt bei der Aerodynamik die Fahrzeugstabilität eine wichtige Rolle. Mit der Aerodynamik könnt ihr den Luftwiederstand eures Fahrzeugs einstellen. Je geringer der Widerstand, umso höhere Höchstgeschwindigkeiten erhält euer Wagen. Gleichzeitig ist etwas Widerstand mitunter in Kurven sehr wichtig, denn dadurch erhaltet ihr Abtrieb. Der Vorteil ist hier eine stärkere Bodenhaftung.
So erkennt ihr sinnvolle Veränderungen des Tunings
Das komplette Tuning eures Fahrzeugs auf einmal anzupassen macht in der Regel wenig Sinn, zumindest im Bereich des Feintunings. Leider gibt es hier keine Universallösung, sodass ihr je nach Strecke und Fahrzeug alternative Einstellungen benötigt. Das wichtigste ist zudem die Strecke zu kennen und eine konstante Leistung zu fahren. Dies bedeutet, dass ihr je Runde im Idealfall nicht mehr als eine Sekunde Varianz erlebt.
Habt ihr diese Konstanz erreicht, geht es ans Feintuning. Nun könnt ihr die Veränderungen des Tunings präzise austesten und deren Auswirkungen erkennen. Verbessern oder verschlechtern sich eure Rundenzeiten? Wie sieht es mit der Fahrzeugkontrolle aus? Muss nach dem Einsteuern zu stark nachkorrigiert werden?
Diese und weitere Aspekte des Fahrzeughandlings gilt es auszutesten, sodass ihr eine für euch bestmögliche Einstellung findet und damit Vorteile gegenüber euren Kontrahenten erhaltet.
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