Was wäre Spider-Man ohne eine teuflische Riege von Superschurken, mit denen er sich messen kann? Marvel‘s Spider-Man 2 kann bereits mit langjährigen Fanlieblingen wie Kraven und Venom aufwarten, doch das sind nicht die einzigen vertrauten Gesichter, die auf unsere Protagonisten Peter Parker und Miles Morales warten. Unter den Antagonisten befindet sich auch ein Schurke, der seit Jahrzehnten viele Fans begeistert: Lizard. Und wie bei allen anderen Hochkarätern in Marvel‘s Spider-Man 2 war es keine leichte Aufgabe, Lizards Look und seine Bewegungen im Spiel richtig darzustellen.
„Bei Marvel-Charakteren schauen wir uns zuallererst immer die Comics an“, sagt Jacinda Chew, Senior Art Director bei Insomniac Games. „Danach arbeiten wir dann mit Marvel zusammen, um unsere eigene Interpretation des Charakters zu entwickeln. Das kann Gameplay-technische Gründe haben oder sich aus der Handlung so ergeben.“
In diesem Fall werden die Spieler feststellen, dass Lizard in zwei verschiedenen Gestalten daherkommt. „Es gibt einmal den klassischen Lizard mit dem Laborkittel und der Hose“, fährt Chew fort. „Er ist kleiner und hat ein menschliches Format. Er kann auch mit Peter kommunizieren. Aber unsere Version von Lizard ist wilder, größer und grüner – in jeder Hinsicht. Er trägt keine Kleidung mehr und hat jede Menschlichkeit verloren. Mit dieser Version von Lizard kann man nicht mehr reden. Das ist ein sehr großer Unterschied.“
Dank der Grafikleistung der PlayStation 5-Konsole sehen alle Spidey-Schurken deutlich beeindruckender aus – ihr habt ja schon den erschreckenden Detailreichtum von Venoms scharfen Fängen und seiner schleimigen Zunge gesehen. Doch was ist mit Lizards Reptilienhaut?
„Während unserer Recherche haben wir uns viele Reptilienhäute angeschaut“, erklärt Chew. „Und tatsächlich haben Echsen in Wirklichkeit eine sehr trockene Haut. Viele Leute haben unseren Lizard gesehen und meinten anfänglich, er sei nicht schleimig genug. Aber ich finde, damit gehen wir ein bisschen auf die Erwartungen ein, die die Leute an eine Echse haben – er hat die charakteristische Reptilienhaut, nur dass sie viel glänzender ist als bei einer echten Echse.“
„Wir haben ihm auch Stacheln gegeben. Beim Design habe ich mich an echten Reptilien orientiert, die etwas prähistorischer anmuten, denn viele Echsen wirken irgendwie süß und zierlich. Ich habe nach Referenzen gesucht, die stacheliger, schlangenartiger und aggressiver sind. Wir wollten auch, dass die Augen mehr nach Tieraugen aussehen. Wenn man sich Katzen ansieht, haben sie Pupillen, die sich nachts weiten. Solche Augen wollten wir für ihn. Wenn Licht auf seine Augen trifft, werden sie schmaler, die Augen reagieren also auf Licht. Wir mussten uns viel Wissen aneignen, um das in Echtzeit auf PS5 zu schaffen.“
Die leistungsstarke Hardware der PS5-Konsole kommt auch der realistischen Simulation von Muskelbewegungen zugute. „Wir haben auch Muskelsimulationen durchgeführt. Dazu haben wir uns echte Tiere oder echte menschliche Schauspieler angeschaut, um zu sehen, wie sich ihre Muskeln verformen, und Simulationen laufen lassen. Ich finde es unglaublich, dass wir in der Videospielentwicklung so weit gekommen sind, dass das möglich ist, aber es ist eher subtil. Es kann sein, dass einem der Unterschied gar nicht auffällt, es sei denn wir schalten sämtliche Muskelsimulationen aus.“
Insomniacs einzigartige Version von Lizard bietet zudem eine sehr coole Technik, die es ihm erlaubt, sich zu häuten – ein spektakulärer Anblick. „Hier haben wir uns auch wieder angeschaut, wie das in der Realität aussieht. Unsere Künstler verwenden ein Programm, um zu simulieren, wie sich die Haut im Wind verhalten würde.“
Es ist eine Sache, ein gut aussehendes Charaktermodell zu erschaffen, aber dafür zu sorgen, dass es sich auf eine Art bewegt, die eine unbeugsame, urzeitliche Wildheit ausstrahlt, ist noch mal etwas ganz anderes. Chew erklärt uns, welche Ideen hinter diesem wichtigen Animationsprozess steckten. „Echsen bewegen sich sehr nah am Erdboden – das wirkt nicht gerade bedrohlich. In den Comics läuft Lizard aufrecht auf zwei Beinen, also eher wie ein Mensch. Wir mussten die goldene Mitte finden – er läuft auf zwei Beinen, soll aber trotzdem etwas Reptilienhaftes an sich haben, daher der gekrümmte Rücken. Die Idee hinter seinen Bewegungen ist, dass sie zugleich schnell und schwerfällig wirken. Das Animationsteam verdient ein großes Lob dafür, dass es diese rohe Kraft und die Geschwindigkeit rüberbringen konnte.“
Alles in allem sind Chew, Marvel und das Team sehr zufrieden mit den Reaktionen der Fans auf Lizard und die anderen Schurken. „Wir haben viele Leute, die die Comics sehr gut kennen, also versuchen wir mit unseren Enthüllungen und Teasern, diese leidenschaftlichen Fans anzusprechen. Wir wissen, dass die Leute Lizard in seinem Laborkittel sehen wollen, aber danach wollen sie sehen, was passiert und wie er größer wird. Es macht uns Spaß, die Spannung bei den Spielern auf diese Weise hochzuhalten.“
Marvel‘s Spider-Man 2 erscheint am 20. Oktober für PlayStation 5-Konsolen.
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