Mit der näher rückenden Veröffentlichung des heiß ersehnten Final Fantasy XVI am 22. Juni können sich Fans auf ein aufregendes Spiel freuen, das verspricht, neuen Wind in das Kultfranchise zu bringen.
Ich hatte das Glück, Final Fantasy XVI selbst anspielen zu dürfen, und sogar die Gelegenheit, einige der Hauptmitwirkenden des Entwicklerteams zu interviewen. Während meiner Spielzeit haben mich die vielen Stärken des Spiels schwer beeindruckt und ich bin überzeugt davon, dass es ein essentieller PS5-Titel wird.
Eines steht jedenfalls fest: Hinter Final Fantasy XVI steht eine brillante Riege an Köpfen, die allesamt in ihrer Laufbahn Erfolge im Abliefern unvergesslicher Spielerlebnisse nachzuweisen haben. Geleitet wird das Projekt von Producer Naoki Yoshida, eine der beliebtesten Persönlichkeiten von Square Enix und das Genie hinter Final Fantasy XIV, das unter seiner Führung zu einem bombastischen Erfolg wurde. Einige der Kernmitglieder aus seinem XIV-Team hat Yoshida mit an Bord geholt – darunter Masayoshi Soken, den Komponisten, dem wir die fabelhafte Musik von XIV und somit auch bald von XVI zu verdanken haben, und Michael-Christopher Koji Fox, den Mann hinter XIVs komplexer Geschichte, der bei der Entwicklung des neuen Titels Lokalisierung, Story, kulturelle Adaption und Setting überblickt. Ryota Suzuki, der Capcom-Veteran, auf dessen Kappe das grandiose Kampfsystem von Devil May Cry 5 geht, leitet das Battle-Team, während Hiroshi Minagawa als Art Director, bekannt für seine Arbeit an Final Fantasy XII, Tactics und XIV, die künstlerischen Aspekte überblickt. Am Steuer dieses All-Star-Teams sitzt Hiroshi Takai, ein Veteran bei Square Enix, der für sein Wirken an der SaGa-Reihe und The Last Remnant gerühmt wird. Mit so einer talentierten Gruppe an Schöpfern verspricht Final Fantasy XVI, ein unvergessliches Spielerlebnis zu werden, das sich wohl kein Fan entgehen lassen will.
Im Folgenden möchte ich auf ein paar der hervorragenden Aspekte des Spiels eingehen, die mich am meisten beeindruckt haben und die es meiner Meinung nach für Fans der Serie ebenso wie für Neueinsteiger zu einem unvergesslichen Erlebnis machen werden.
Der Nervenkitzel von Echtzeitkämpfen und hochdynamischen Esperschlachten
In Valisthea werden die einzelnen Nationen von Espern beschützt – gigantische und unbändig starke Kreaturen, die jeweils eine Elementarkraft beherrschen. Diese mächtigen Wesen schlummern in den Domini – Sterbliche, die mit der Fähigkeit gesegnet wurden, die unglaublichen Kräfte ihrer jeweiligen Esper zu beschwören. Durch die Esper werden Konflikten zwischen den Nationen zu Schlachten mit überdimensionalen Ausmaßen. Inspiriert von der japanischen Kaiju-Kultur, wie etwa Ultraman, Evangelion oder Attack on Titan, prallen bei den gewaltigen Bosskämpfen Final Fantasys Titan, Garuda, Shiva, Ifrit, Phönix, Bahamut und mehr Esper aufeinander, und machen jeden Kampf durch ihre Eigenarten, ihre Bewegungen und ihr Gameplay einzigartig.
Doch auch wenn diese Kolosse nicht am Kampf beteiligt sind, kann der Protagonist Clive Rosfield auf eine Reihe an Fähigkeiten zurückgreifen, die er im Verlauf der Geschichte erlernt, um sie auf dem Schlachtfeld in beeindruckende Kombos zu verwandeln.
„Beim Fähigkeitssystem haben wir uns ein wenig von Final Fantasy V inspirieren lassen: Clive lernt auf seiner Reise Fähigkeiten von den Espern, denen er begegnet, und kann sie schier unbegrenzt kombinieren, um sich ein mächtiges Arsenal an Techniken zu schaffen“, so Ryota Suzuki.
Der Veteran von Devil May Cry 5 führt Final Fantasy XVI weg vom rundenbasierten Kampfsystem und legt den Fokus auf Echtzeitkämpfe, was das Gameplay dynamisch, komplex und herrlich mitreißend macht.
Leichter Zugang zum Gameplay trotz hohen Anforderungen
Am beeindruckendsten und aufregendsten am Kampfsystem von XVI fand ich vielleicht, wie Schwierigkeitsgrade umgangen werden. Zu Beginn des Spiels muss man nicht zwischen Einfach, Normal oder Schwer wählen, sondern bekommt zwei Optionen: Action- oder Storymodus. Dahinter verbirgt sich dasselbe Erlebnis mit Gegnern, die im Storymodus nicht weniger wild sind als im Actionmodus. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass Spieler im Storymodus gleich zu Beginn bestimmte Ausrüstungsgegenstände erhalten.
Um Spielern, die mit Actionspielen weniger vertraut sind, den Einstieg zu erleichtern, bietet Final Fantasy XVI nämlich eine Vielzahl hilfreicher Accessoires. Wählen kann man aus fünf Accessoires mit jeweils einzigartigen Vorteilen, im Storymodus kann man von Anfang an zwei davon ausrüsten. So verlangsamt ein Accessoire die Zeit, um perfektes Ausweichen zu erleichtern, während ein anderes Torgal, Clives treuen Vierbeiner, eigenständig handeln lässt. Ein weiteres Accessoire verwendet automatisch Heilmittel, wenn die Gesundheit kritisch ist, und noch ein anderes lässt Clive automatisch vor gegnerischen Angriffen ausweichen.
Allerdings ist das visuell wohl beeindruckendste Accessoire eines, das Clive durch einfaches, wiederholtes Drücken einer Taste je nach Abklingzeit eine Reihe beeindruckender Kombos und Finisher ausführen lässt, die die ganze Bandbreite und Komplexität des Kampfsystems für quasi null Aufwand aufzeigen und für ein pompöses Erlebnis sorgen. Durch diese Accessoires gelingt es Final Fantasy XVI, einer breitgefächerten Masse an Spielern Spaß zu bereiten, unabhängig von ihren Erfahrungen mit Actionspielen.
Doch Actionfreunde – keine Sorge! Der dritte Spielmodus, der nach dem ersten Durchspielen freigeschaltet wird, steigert die Anforderungen noch einmal weiter. Dieser „Neues Spiel +“-Modus, der treffenderweise den Namen „Final Fantasy“ trägt, bietet Spielern, die sich dafür bereit fühlen, eine Extra-Herausforderung, bei der Gegner stärker sind und zudem an anderen Orten im Spiel auftauchen, was zu ganz neuen Kämpfen führt.
Eine erzählerische Landschaft aus High Fantasy und politischen Intrigen
Anders als sein Vorgänger, der sich in eher modernes Territorium wagte, entführt XVI uns auf eine Reise zurück zu den Wurzeln des Franchises und lässt uns in eine fantastische Welt eintauchen, die ihre Inspirationen im europäischen Mittelalter findet. Die Welt Valisthea dreht sich um die mächtigen Mutterkristalle, die Äther liefern – die magische Energie, die seit seiner Entstehung einen Platz im Final Fantasy-Universum hat. Während um diese Kristalle Nationen mit jeweils eigenen Bräuchen und Denkweisen gewachsen sind, entstand zwischen ihnen ein zerbrechliches Gleichgewicht des Friedens. Doch als der Äther auf einmal knapp wird, spannt sich die Lage zu und die tiefen politischen Konflikte drohen, Valisthea zu zerreißen.
In dieser Ära der Ungewissheit machen sich Spieler mit Clive auf seine Reise, eine Geschichte der Rache und individuellen, eigenen Beweggründen. Natürlich wird er nicht allein reisen.
Laut Naoki Yoshida sind die einzelnen Geschichten ein wichtiges Element. „Wir haben eine enorme Gruppe an Persönlichkeiten“, sagt Yoshida. „Jeder Charakter ist einzigartig in seinen Hintergründen und Motivationen, und jeder hat seinen eigenen Storybogen, der im Laufe des Spiel ans Licht kommt. Der Hauptfokus liegt auf Clive Rosfield, der Rache für den Verlust seiner Familie und seiner Heimat will. Auf seiner Reise werden Spieler jedoch auch die Schicksale vieler anderer Charaktere miterleben.
Um diese ausladenden Erzählungen zu ermöglichen, nutzt Final Fantasy XVI ein brandneues System namens Active Time Lore, kurz ATL.
„Unsere Geschichte ist sehr tiefgründig und geht stark auf die Charaktere ein, aber wir wollten auch, dass die Welt sich lebendig anfühlt, und Gründe dafür geben, warum die Dinge passieren“, so Michael-Christopher Koji Fox. „Wir haben eine Geschichte erschaffen, die über 1.500 Jahre in die Vergangenheit geht, und die Story beeinflusst.“
Dieses sehr ausführliche ATL-System ist vollständig integriert und erlaubt es euch, das Spiel jederzeit, selbst mitten in einer Zwischensequenz, zu pausieren und passende Hintergrundinformationen nachzulesen, um eure Erinnerung an einen gerade erwähnten Charakter, die Geschichte einer Nation oder ein bestimmtes Ereignis aufzufrischen.
„Es gibt hunderte an Einträgen“, fährt Koji Fox fort, „aber Spieler können sie auch einfach ignorieren und das Spiel genießen, ohne das Gefühl haben, sich in Details zu verheddern.
Technische Höchstleistungen dank der PS5-Hardware
Final Fantasy XVI setzt durch seine technischen Erfolge neue Maßstäbe. Seine riesige und wunderschöne Welt lässt sich mühelos erkunden, mit nahtlosem Übergang ohne nervige Ladezeiten zwischen Kampf, Erkundung und Zwischensequenzen. Dank der irren Geschwindigkeit der SSD der PS5, können Spieler sich in eine ununterbrochene Achterbahnfahrt des Gameplays stürzen. Aber das ist noch nicht alles, denn der DualSense Wireless-Controller sorgt durch seine beeindruckende Bandbreite an haptischem Feedback für ein neues Level an Immersion.
„Was das haptische Feedback angeht, haben wir Soundeffektdaten aus unseren Zwischensequenzen in Vibrationsdaten transferiert“, so Hiroshi Takai. „Während eine Explosion natürlich eine starke Vibration auslöst, sind es vor allem die leiseren Geräusche und subtilen Variationen in der Vibration, die uns beeindruckt haben. Als würden wir von einer Generation an Controllern in die nächste übergehen.“
Der Teil von FFXVI, den ich spielen durfte, war ein bestimmter Abschnitt der Hauptmission, der einige Stunden nach Spielbeginn stattfindet. Dabei begleiteten wir nicht nur Clive Rosfield und Torgal auf der Suche nach einem Dominus, sondern trafen auch auf Cidolfus Telamon. Wir kämpften uns durch eine Festung und begegneten zahlreichen Feinden, was in zwei mitreißenden Bosskämpfen endete. Ich muss darauf hinweisen, dass ich mich auf die Version beziehe, die ich spielen durfte, denn das Spiel befindet sich noch immer in der Entwicklung und bis zur Veröffentlichung am 22. Juni 2023 kann es durchaus noch zu einigen Änderungen kommen.
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